Petersilie: Alles zum aromatischen und vielseitigen Gewürz

Petroselinum crispum
Krause Petersilie im Beet | © Getty Images/ aloha_17
Petersilie gibt es in glatter und in krauser Form
© Getty Images/ aloha_17
Steckbrief
Aussaatzeit
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Pflanzzeit
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Blütezeit
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Erntezeit
Jan
Feb
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Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
winterhart
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
trockenheitsverträglich
Standort:
hell, halbschattig
Boden:
durchlässig
Höhe und Platzbedarf:
50 cm
essbare Teile:
Blätter und Stengel
Keimbedingungen:
Dunkelkeimer

Egal ob im Gewächshaus, im Beet oder auf der Fensterbank – Petersilie lässt sich nahezu überall anbauen und pflegen. So geht’s.   

Sie ist absoluter Allrounder und für mich ein Kraut, welches jedes Gericht schnell aufwertet. Wie praktisch, dass du sie quasi überall pflanzen und anschließend ernten kannst. Wie die Petersilie vom Beet auf deinen Teller kommt? Hier erfährst du die Antworten. 

Herkunft 

Die Petersilie gehört zur Familie der Doldenblütler. Seit dem Mittelalter ist sie als Gewürzkraut bekannt und kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. 

Wuchs 

Die Wurzel der Petersilie ist lang und weiß, die Blätter des Krauts sind gefiedert und sitzen an einem langen Stängel. Petersilie ist eine mehrjährige Pflanze und blüht erst ab dem zweiten Jahr. Es gibt zwei Formen des Krauts, die glatte und die krause.  

Pflanzung von Petersilie 

Am aromatischsten schmeckt die Petersilie, wenn sie ganz frisch ist. Was gibt es da Besseres, als sie im eigenen Garten anzubauen und bei Bedarf frisch zu ernten? 

Pflanzen kannst du sie am besten in einem Gewächshaus im Frühjahr und Sommer, denn sie braucht viel Wärme fürs Wachstum. Du kannst das Kraut auch im Topf anbauen, musst aber damit rechnen, dass die Petersilie schwächer wächst, wenn sie zu wenig Licht bekommt. 

Egal ob du sie im Topf oder im Garten einpflanzen möchtest, säen kannst du die Petersilie direkt in die Erde. Damit kannst du im März starten, jedoch keimen die Samen schneller, je wärmer es wird. Um die Keimung zu unterstützen, kannst du die Samen im Vorhinein eine Nacht in lauwarmem Wasser quellen lassen. Setzte sie dann bis zu 3 cm tief in die Erde und halte zwischen den Reihen einen ungefähren Abstand von 20 bis 30 cm ein. Bis die Samen keimen, brauchen sie regelmäßig Wasser und eine optimale Temperatur von 12 bis 16 Grad. Sind diese Bedingungen erfüllt, keimen sie nach ungefähr 30 Tagen.  

Setzt du gekaufte Pflanzen ins Beet, halte zwischen ihnen einen Abstand von 10 cm ein.  Hebe vorher ein Pflanzenloch aus, dass groß genug für die Wurzeln ist und dünge die Erde. Beim Einsetzen der Pflanze ist Vorsicht geboten, denn die Wurzel ist noch empfindlich. Drücke die Erde im letzten Schritt fest und gieße die Kräuter.  

Auch im Topf kannst du Petersilie anpflanzen. Das ist vor allem praktisch für all diejenigen, die keinen Garten oder nur begrenzt Platz haben. Befülle den Topf mit Erde, setze die Pflanze ein und wässere die Kräuter anschließend. Wichtig ist es hier, Staunässe zu vermeiden und gleichzeitig darauf zu achten, dass die Petersilie niemals ganz trocken ist. Stelle sie an einem hellen, warmen Standort auf. 

Mischkulturpartner der Petersilie 

Petersilie ist ein sehr eigenwilliges Kraut, welches sich nicht mit Pflanzen der gleichen Familie verträgt. Wichtig ist, dass die Nachbarn gleiche Bodenbedingungen brauchen und sich die Pflanzen gegenseitig vor Schädlingen schützen. Dazu eignet sich zum Beispiel die Zwiebel perfekt. Diese vertreiben die Möhrenfliegen, die der Petersilie häufig zu schaffen machen. Weitere gute Nachbarn für die Petersilie sind. 

  • Porree 

  • Tomaten 

  • Erdbeeren 

  • Gurken 

Wo gute Mischkulturpartner sind, gibt es auch immer welche, die sich mit der Petersilie nicht vertragen. Einer der unerträglichsten Beetnachbarn für die Petersilie ist der Salatkopf. Setze diese beiden also nie zusammen in ein Beet. Damit vertragen sie sich außerdem auch nicht. 

  • Möhren 

  • Fenchel 

  • Sellerie 

  • Dill 

Neben guten und schlechten Beetnachbarn ist es auch wichtig, die Petersilie nicht jedes Jahr in den gleichen Standort einzupflanzen, denn der Boden ist ansonsten zu nährstoffarm. 

Pflege der Petersilie

Petersilie ist ein sehr robustes Kraut und braucht nicht viel Pflege. Wir verraten dir, vorauf du dennoch achten solltest.

Petersilie richtig gießen

Beim Gießen der Petersilie gibt es keine korrekte Anzahl an Vorgängen. Wichtig ist nur, dass die Petersilie dauerhaft feucht gehalten wird, ohne dass Staunässe entsteht, denn sonst geht die Petersilie schnell ein.

Gerade Jungpflanzen brauchen im Sommer eine größere Menge Wasser, denn sie leidet schnell unter Wassermangel. Achte also darauf, ihr regelmäßig Wasser zuzuführen. Achte dafür auf die Oberfläche. Wenn diese trocken ist, gieße die Pflanze nach. Um Staunässe zu vermeiden, pflanze die Petersilie in durchlässige Böden.

Petersilie richtig düngen

Dünge die Erde der Petersilie schon im Vorhinein mit Flüssigdünger. Verwende diesen aber nicht, wenn die Petersilie in der Erde ist. Dann kannst du zwei Monate nach Pflanzung mit reifem Kompost oder Hornspäne nachhelfen. Wächst deine Petersilie im Freiland, brauchst du sie nur selten düngen, denn sie zieht sich die Nährstoffe aus der Erde. Petersilie aus dem Topf muss häufiger gedüngt werden.

Richtig schneiden

Wichtig beim Beschneiden der Petersilie ist es, das Herz nicht zu verletzten, denn sonst können keine neuen Blätter nachgebildet werden. Das Herz erkennst du an den dickeren Stielen, die in der mitte des Krauts wachsen. Schneide außerdem nie zu viele Blätter gleichzeitig ab, denn sonst bekommt die Pflanze Probleme beim Betreiben der Photosynthese.

Überwinterung

Die Petersilie ist ein robustes Kraut und außerdem winterhart. Daher braucht es grundsätzlich keinen Frostschutz. Wird es draußen jedoch sehr kalt, kannst du es mit Laub oder Stroh schützen. Egal welchen Winterschutz du verwendest, er sollte Wasser durchlassen. So ist die Pflanze optimal versorgt und es droht keine Gefahr, dass sie austrocknet.

Wächst deine Petersilie im Topf, braucht sie einen kühlen Platz und genug Licht. Im Winter reicht es, sie spärlich zu gießen. Achte bei ihr vermehrt darauf, ob sie von Blattläusen befallen ist. Diese nutzen ihre Gelegenheit meist, wenn die Standortbedingungen nicht optimal für die Pflanze sind.

Petersilie ernten

Petersilie kann ab dem Frühjahr geerntet werden, die Ernte ist aber auch ganzjährig möglich. Ob die Pflanze erntereif ist, erkennst du an den drei Blattpaaren am Stiel.

Der beste Zeitpunkt, Petersilie zu ernten ist ein trockener Vormittag, denn dann sind die Blätter besonders aromatisch. Fange mit der Ernte bei den äußersten Trieben an.

Achte beim Schnitt darauf, nicht nur die Blätter abzuschneiden, sondern so weit unten wie möglich am Stiel anzusetzen. Das hilft der Pflanze, wieder neue Blätter bilden zu können.

Wichtig: Wenn die Blütezeit der Petersilie einsetzt, verliert das Kraut nicht nur an Aroma, sondern zusätzlich werden die Blätter giftig und dürfen nicht verzehrt werden!

Samen der Petersilie kannst du gewinnen, indem du diese ab September trocknest. Dann sind sie zwei Jahre lang keimfähig.

Verwendung

Am besten ist es, wenn du die Petersilie frisch nach der Ernte verwendest, denn das Kraut lässt sich nicht lange aufbewahren.

Stellst du die Stiele in ein Glas mit Wasser, können sie einige Tage haltbar bleiben, allerdings verlieren die Kräuter schnell an Geschmack. Lange halten die Kräuter, wenn du sie fein hackst und anschließend einfrierst.

Verwendung in der Küche

Petersilie ist ein beliebtes Kraut zum Garnieren und Würzen. Es sollte allerdings nicht in den Gerichten mitgekocht werden, sondern du kannst sie später dazugeben oder zum Garnieren verwenden. Taue auch die gefrorenen Kräuter nicht auf und verwende sie dann, sondern gebe die gefrorene Petersilie zu den Gerichten hinzu.

Petersilie passt vor allem zu frischen Gerichten mit Gurken und Tomaten und wird häufig in türkischen Gerichten verwendet.

© Getty Images/ manu10319
Foto: Getty Images/ manu10319

Verwendung als Heilpflanze

Nicht nur in der Küche hat die Petersilie einen festen Platz, sie hat auch verdauungsförderliche Eigenschalten und schützt das Immunsystem. Das Kraut ist basisch und wirkt zum Beispiel schmerzlindernd bei Insektenstichen. Petersilien-Tee kann auch pararheumatischen Beschwerden lindern, sollte aber immer in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Nicht zu empfehlen ist der Tee bei Schwangerschaften oder Herzrhythmusstörungen.

Besondere Sorten

Man unterscheidet zwischen glatter und krauser Petersilie. Diese unterscheidet sich hauptsächlich durch das Blatt, dieses ist bei der glatten Petersilie fein gekräuselt.

Gigante d´Italia: Eine glatte Sorte, die italienischen Ursprung hat. Sie kann bis zu 50 cm hoch werden. Die Petersilie wächst schnell, hat einen starken Geschmack und kann das ganze Jahr über geerntet werden.

Afrodite: Ist besonders aromatisch und hat kurze Stiele mit vielen Blättern, Die Sorte ist besonders gut geeignet, um in Töpfen gepflanzt zu werden.

Mitsuba ’Purpurascens’: Eine japanische Petersiliensorte, besonders schön in Topf und Beeten, da sie eine auffallend rote Färbung besitzt.

Häufig gestellte Fragen 

Kann ich die Blätter der Petersilie auch essen?

Nein, denn sobald die Petersilie zu blühen beginnt, werden die Blätter giftig.

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