Trauermücken bei der Anzucht: So beugst du vor und wirst sie los

© Tomasz / stock.adobe.com
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Trauermücken nisten sich am liebsten in feuchte Erde ein und legen ihre Eier darin ab. Wir verraten, wie du sie vorbeugen und loswerden kannst.

Wahrscheinlich haben wir alle es schon erlebt. Die kleinen Tierchen, die hochsteigen, wenn man seine Pflanzen gießt. Gerade bei der Anzucht können Trauermücken eine echte Plage sein, denn sie machen sich an den Wurzeln der Keimlinge zu schaffen. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen weniger, oder gar keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. So kannst du vorbeugen und beseitigen:

Wie sehen Trauermücken aus?

Bei der Trauermücke ist der Name Programm. Sie sind einerseits schwarz und gehören andererseits zur Familie der Mücken. Ähnlichkeit haben sie außerdem zu den bekannten Obstfliegen, jedoch sind ihre Flüge, Fühler und Beine länger.

Bevor sie ausgewachsen sind, sind die Larven der Trauermücken weiß und haben einen schwarzen Kopf. Die Länge beträgt nur etwa 5 Millimeter. Ausgewachsen sind die Trauermücken bis zu sieben Millimeter groß, sie haben schwarze Köpfe und Flügel.

Wie kommen die Tierchen in meine Pflanzen?

Nicht selten übertragen sich Trauermücken von Pflanze zu Pflanze oder haben sich bereits in Anzucht- oder Blumenerde eingenistet, denn sie fühlen sich darin besonders wohl und können in feuchter, warmer Erde ihre Eier ablegen. Dass sie in der Erde zu finden sind, ist kaum zu vermeiden, jedoch gibt es einige Tipps zur Vorbeugung und Beseitigung. So kann es klappen.

Was stellen Trauermücken an?

Trauermücken leben in feuchter Erde und können bereits als Larven die Wurzeln von Pflanzen angreifen. Bei Stecklingen und Keimlingen richten sie dadurch den meisten Schaden an, denn diese bekommen nicht die benötigte Menge an Nährstoffen, wenn die Wurzeln beschädigt sind. Außerdem verliert die Pflanze an Widerstandskraft, was ihr Schicksal schnell besiegelt.

Aber die kleinen Tierchen fördern auch die Bildung von Pilzkrankheiten, zudem können die Blätter abfallen.

Trauermücken erkennen

Sind deine Pflanzen von Trauermücken befallen, erkennst du das recht schnell. Sie fliegen zum Beispiel beim Gießen auf und schwirren auch um die Pflanzen herum. Bist du dir unsicher, kannst du Gelbtafel in die Pflanzenerde stecken. Diese ziehen die kleinen Fliegen mit ihrem Geruch und der Farbe an. Bleiben daran kleine Tierchen kleben, sind es eindeutig Trauermücken.

So kannst du Trauermücken vorbeugen

Bevor es überhaupt zum Trauermückenbefall kommt, kannst du bei der Pflege deiner Pflanzen einige Dinge beachten, damit sich die kleinen Tierchen nicht breit machen können.

Erde erhitzen

Dass die Larven der Trauermücken in der Erde nisten, ist kaum vermeidbar. Jedoch kannst du sie im Vorhinein zur Anzucht backen oder dämpfen. Fülle dafür die Erde in einen Bratschlauch und erhitze sie auf 100 bis150 Grad im Ofen. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn der Backofen ohnehin schon heizt. Die Hitze sorgt dafür, dass die Larven und die Eier abgetötet werden. Das ist ein erster Schritt und eine gute Basis für saubere, vorerst trauermückenfreie Erde.

Wasserversorgung

In feuchter, warmer Erde können Trauermücken ab besten nisten. Wichtig ist also, die Erde möglichst trocken zu halten. Behalte jedoch im Auge, dass die Pflanzen nicht austrocknen dürfen, sondern nur Eier und Larven in der trockenen Erde. Auch eine Wasserversorgung von unten kann hilfreich sein, denn dadurch ist nicht die ganze Erde feucht.

Anzucht schützen

Um zu vermeiden, dass sich herumschwirrende Trauermücken einen Weg zu deinen Pflanzen bahnen, solltest du die Ansaat abdecken. Dafür kannst du eine Glasscheibe nutzen oder kleine Anzucht-Häuschen mit Deckel verwenden. Vergiss aber nicht regelmäßig zu lüften, da es sonst zu Schimmel kommen kann.

Pflanzen abdecken

Um Trauermücken fernzuhalten, kannst du auch eine Schicht aus Sand auf die ausgesäten Samen in Topf und auf dem Beet geben. Nutze alternativ nicht Sand, sondern zerkleinerte Eierschalen. Vorteil davon: Die Trauermücken erkennen die Schicht über der Erde nicht als Erde an, legen also ihre Eier nicht dort ab. Gleichzeitig können die neuen Pflanzen aber durch die Eierschalen- oder Sandschicht durchkommen und anfangen zu wachsen.

Härtefall: Trauermücken bekämpfen

Jetzt ist es doch passiert: Deine Pflanzen wurden von Trauermücken befallen. Aber keine Panik. Du kannst sie auch wieder loswerden.

Wichtig ist es, die befallenen Pflanzen, wenn möglich, von den bisher gesunden Pflanzen zu trennen, bevor die Trauermücken sich schnell vermehren. Das klappt bei Zimmerpflanzen natürlich am einfachsten.
Auch das Durchtrocknen und anschließende Umtopfen der Pflanzen kann diese larvenfreier zurücklassen. Denn ist die Erde nicht mehr feucht, sondern trocken, sterben die Larven ab.

Trauermücken mit biologischen Mitteln bekämpfen

Um die Mücken loszuwerden, kannst du auch Nematoden verwenden. Diese sind Nützlinge und haben mir bei meinem Trauermücken-Befall am besten geholfen. Nematoden fressen die Larven auf und sterben dann anschließend selbst ab. Diese Methode gilt als besonders nachhaltig, da sie biologisch ist und keine Chemie zum Einsatz kommt. Du kannst die Tierchen ganz einfach im Internet bestellen oder zum Beispiel im Baumarkt als Kapseln oder in kleinen Papiertüten kaufen. Sie werden dann mit Wasser gemischt und auf die befallene Erde gegossen.

Hausmittel gegen Trauermücken

Auch einfache Mittel, die du zu Hause hast, können die Erde deiner Pflanze schützen. Du kannst zum Beispiel eine dünne Schicht getrockneten Kaffeesatz auf die Erde geben. Das führt dazu, dass die Larven darin nicht schlüpfen können. Außerdem ist Kaffeesatz ein guter Dünger für deine Pflanzen. Was will man mehr? Aber verwende ihn besser nicht bei der Anzucht, denn er kann für die frisch gekeimten Pflanzen zu sauer sein. 

Öle, wie Teebaumöl oder Lavendelöl kannst du mit Wasser vermischen und in die Erde der befallenen Pflanze gießen. Mische dafür circa 20 Tropfen Öl mit einem Liter Wasser und gebe sie in die Erde. Der weitere Larvenbefall wird verhindert.

Auch Essbares kann helfen, Trauermücken loszuwerden. Dafür braucht es nur die richtigen Inhaltsstoffe. Die Petersilie zum Beispiel enthält solche, die Trauermücken nicht ausstehen können. Nimm also Petersilie zur Hand, hacke sie klein und streue sie über die Anzuchterde.

Knoblauch ist voll vom Stoff Allicin. Dieser tötet Trauermücken ab. Schäle die Zehen also einfach ab, schneide sie in Würfel und gebe sie in die Erde deiner Pflanzen. 

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