Radieschen säen und lagern: So gelingt der Anbau

Ich mochte Radieschen eigentlich nie. Dann brachte mir eine Bekannte welche aus ihrem Schrebergarten mit. Sie waren frisch, knackig und mild. Seitdem gehören sie in meinem Garten einfach dazu und läuten meist die erste Erntesaison ein.

Für mich sind Radieschen das beste Beispiel dafür, dass wir oft gar nicht mehr wissen, wie ein Gemüse richtig schmecken sollte. Also unbedingt mal selbst anbauen und probieren. 

Radieschen Herkunft

Die genaue Herkunft des Radieschens ist nicht völlig geklärt. Es stehen je nach Quelle Asien oder der Mittelmeerraum als Herkunftsort in Verdacht. In Europa kam sie im 16. Jahrhundert an. Zunächst war sie hauptsächlich in der französischen Küche geschätzt. Heute jedoch ist sie vorrangig durch die Süddeutsche Küche bekannt. 

Radieschen gehören zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler.

Radieschen Wuchs

Radieschen sind Knollen, die rund, länglich oder ovale unter der Erde wachsen. Oberirdisch bilden sich im ersten Jahr längliche Blätter, die zunächst leicht herzförmig wachsen.

Die Knollen können auch durch gezielte Selektion größer und in einer abweichenden Form gezogen werden. Im zweiten Jahr bilden sich zudem kleine Blüten aus. Bestäubt entstehen daraus spitze Samenkapseln.

Radieschen pflanzen

Radieschen können in Direktsaat in lockere, humose Erde ausgesät werden. Vorziehen macht bei Radieschen keinen Sinn. Meiner Erfahrung nach entwickeln sie sich deutlich besser, wenn du sie direkt im Bett oder Topf aussäst.

Dann musst du auf gleichmäßige Feuchtigkeit achten und auf einen sonnigen, aber luftigen Standort. Nach 3- 4 Wochen entwickeln sich dann die leckeren Knollen. 

Radieschen Mischkultur

Meine Radieschen säe ich überallhin, wo noch Platz ist, meist neben Minze, Physalis und Co. Dabei hatte ich meistens Glück, dass sie gut wächst. Aber wirklich gute Pflanznachbarn sind:

• Bohnen
• Erbsen
• Kapuzinerkresse
• Kohlarten
• Kohlrabi
• Kopfsalat
• Kresse
• Mangold
• Möhren
• Spinat
• Tomaten

Ein schlechter Beetnachbar ist:

• Gurke

Radieschen Pflegen

Radieschen benötigen kaum Pflege. Dieses Gemüse ist wirklich kinderleicht anzubauen. 

Radieschen richtig gießen

An heißen und trockenen Tagen kann es sinnvoll sein, Radieschen gleichmäßig zu gießen. Im Topf kann dies auch täglich notwendig sein. Ansonsten können die Radieschen holzig werden. 

Radieschen richtig düngen

Radieschen benötigen keine Dünger. Es reicht völlig, wenn der Boden humos sein. 

Radieschen richtig pflegen

Wenn Radieschen zu eng nebeneinander aufgegangen sind, dann kannst du sie einzeln heraus zupfen, damit die übrigen besser wachsen. Ansonsten musst du nichts machen. 

Radieschen überwintern

Das Radieschen brauchst du nicht überwintern. Du kannst sogar die Samen im selben Jahr ernten. Auf größere Knollen zu warten ergibt auch keinen Sinn, da sie dann nicht mehr genießbar sind. 

Radieschen ernten

Ernten kannst du sie, sobald die Knollen der Radieschen aus der Erde wachsen. Der genaue Zeitpunkt kommt auf den eigenen Geschmack an, persönlich mag ich Radieschen am liebsten, wenn sie noch eher klein sind. Im Sommer dauert dies rund 4 Wochen, ab Herbst doppelt so lang. 

Beliebte Radieschen-Sorten

Rudi: Schnell reifende Sorte mit roten Radieschen. Besonders früh und spät anbaubar. Meine Lieblingssorte.

Albena: Schneeweiße Sorte mit mildem Geschmack. Ideal für den Anbau im Frühjahr und im Herbst.

Zlata: Eine gelbe Radieschen-Sorte mit besonderem Geschmack.  

Radieschen Saatgutvermehrung

Möchtest du Saatgut ernten, dann solltest du mehrere Radieschen der gleichen Sorte nebeneinander stehen lassen. Nach einer Zeit wird das Radieschen blühen. Bienen und Schmetterlinge lieben die Blüten, deshalb werden sie auch sehr sicher bestäubt.

Dann bilden sich kleine, spitze Schoten. Diese sollten braun sein, dabei sollte die Pflanze selbst noch grün sein. Anschließend solltest du sie am besten noch einige Wochen im Haus austrocknen lassen. Nachfolgend kannst du die Samen herausholen und ebenfalls noch einmal trocknen lassen. Dann ist es fertig, dein eigenes Radieschen-Saatgut. 

Radieschen Krankheiten und Schädlinge

Meine Radieschen werden meisten von Schnecken angefressen. Ansonsten bleiben sie überwiegend frei von Schädlingen. Aber so viel Glück hat nicht jeder Gärtner. Radieschen können nämlich auch unter folgenden Schädlingen und Krankheiten leiden:

• Erdflöhe
• kleine Kohlfliege
• Kohlweißling
• Rettichschwärze
• Japankäfer
• Falscher Mehltau
• Kohlhernie

Häufig gestellte Fragen:

Wann sollte ich Radieschen ins Hochbeet säen?

Die beste Zeit für die Aussaat ist März bis September.

Wann kann ich das Saatgut von Radieschen ernten?

Das Saatgut von Radieschen kannst du ernten, sobald die Schoten braun und trocken sind, aber die Pflanze noch vital.