La vie est belle - Granny-Häkeldecke in weiß-türkis

Gerade flüssige Präparate, die nichts anderes sind als Waschpulver, eingeweicht mit Wasser, sind gänzlich unnötig. Bedenkt man dazu, welche Tonnen von großen Plastikflaschen man dafür produziert und wegwirft, sollten Sie flüssige Mittel von der Einkaufsliste streichen.
Die brauchen Sie nicht, wenn Sie sich der guten alten Tricks besinnen, mit denen unsere Großmütter ihre Blusen blütenweiß bekommen haben. Wir haben es heute deutlich leichter als diese, da wir nicht mehr in großen Zubern rühren müssen, unter denen ein heißes Feuer brennt.
Denn auch in der Waschmaschine haben sich während unserer Testserie sämtliche natürliche Haushaltshelfer bewährt, die wir bei unseren Omas und im Bekanntenkreis eingesammelt hatten.
Die Basis unserer großen Wäsche bildet ein Stück Kernseife, oder, wenn es ganz biologisch sein soll, ein großer Klotz der grünen Marseiller Olivenseife aus dem Bioladen. Vor jeder Wäsche sollten Sie diese mit dem Reibeisen sehr fein raspelt, denn wenn die Stücke zu grob sind, kleben sie sich in die Wäsche.
Sie sehen dann seltsam aus: grün und eingetrocknet, ein bisschen wie eine in die Wäsche geschmierte Kinderrotznase. Das feine Pulver, ungefähr eine Handvoll, kommt dann zum Hauptwaschgang in die Waschmaschine, am besten in die Trommel direkt zur Wäsche.
Das funktioniert bei 30, 60 und 90 Grad. Will man Wolle kalt waschen, sollte man die Seifenflocken in warmem Wasser auflösen. So erhält man – in einer umweltfreundlichen Glasflasche gelagert – ein adäquates Flüssigwaschmittel, wenn es mal schnell gehen muss.
Von dieser Kernseifenbasis aus nun kann man verschiedene Zusatzmodule einbauen, die Wäsche je nach Material, Verschmutzung oder Temperatur optimal sauber, weich und duftig werden lassen. Weißwäsche beispielsweise braucht ein bleichendes Element. Unsere Großmütter nutzten Natron, das wir als billiges Backpulver überall kaufen können.-
Wenn es wirklich weiß sein soll, kann bis zu einem ganzen Päckchen davon in die Maschine wandern. Auch Zitronensaft entfaltet seine bleichenden Fähigkeiten beim Waschen, allerdings zeigte der Saft aus der Bio-Plastikzitrone deutlich bessere Ergebnisse als frisch gepresster Zitronensaft, der die Wäsche sogar gelblich färben kann.Rostflecken lassen sich mit Zitronensaft nicht wirklich entfernen, aber sie werden heller, wenn man sie mit einer großen Bechertasse Zitronensaft pro Eimer Wasser über Nacht einweicht.
Dann mit einer Paste aus Salz und Zitronensaft abrubbeln, wahlweise auch Kölnisch Wasser, auswaschen, in der Sonne trocknen lassen (nur Weißes) und wiederholen.
Auch Schweißflecken oder Deoränder sollen mit Zitronensaft aus der Wäsche gehen. Wir konnten es nicht überprüfen, denn unser selbst gemachtes Deo aus Alkohol und Wasser (1:1) mit 20 Tropfen farblosem ätherischem Öl (Lavendel) hinterlässt weder Flecken noch Ränder.
Fetter Schmutz aus Küchengardinen wiederum lässt sich mit Waschsoda bändigen, dazu genügen zwei Esslöffel in die Einspülkammer.
So, die Weißwäsche ist nun wirklich weiß, die Buntwäsche kommt ohne Natron aus, aber was ist mit dem Geruch? Tatsächlich muffelt so manche Wäsche, die nicht bei 90 Grad gewaschen wurde, nach dem Waschen genauso wie vorher.
Der Grund dafür ist meist die Waschmaschine, die mit Kalk, schmierigen Waschmittelresten und schwarzen Schimmelablagerungen eine wahre Brutstelle für Bakterien sein kann. Hier muss man erst einmal mechanisch ran und versuchen, die Beläge zwischen den Gummis und in der Einspülkammer mit Essigwasser (1:1) zu reinigen.
In der Zukunft dann nutzen Sie 50 ml Essigessenz in der Weichspülkammer. Diese lässt Gerüche aus der Wäsche regelrecht verfliegen, ohne sie zu überdecken, wie Weichspüler es tut. Dazu entkalkt und reinigt sie Wasser und Maschine, macht die Wäsche auf diese Art weich und pflegt die Maschine. Lassen Sie die Kammer für das Waschpulver und die Waschtrommel nach jeder Wäsche 24 Stunden offen stehen und durchtrocknen, das beugt neuem Schimmel vor.
Wer seiner Familie nun noch einen duftenden Gefallen tun möchte (Kinder lieben nun mal den Geruch von Weichspüler), der gibt in die Essigessenz 20 Tropfen Zitronellenöl aus der Anti-Insekten-Abteilung im Bioladen. Es ist das günstigste ätherische Öl, duftet frisch und appetitlich und vertreibt dazu Milben aus der Wäsche.
Sie können eine hübsche Glasflasche Ihres Weichspülers aus Essigessenz und Zitronellenöl, geschmückt mit Etikett und Spitzenbändchen, auch vorbereiten und als Schmuckstück im Regal aufbewahren.
Früher gab man „Wäscheblau“ in die Zuber mit Bettzeug, damit das Blau den leicht gelblichen Ton, der sich mit den Jahren in die Weißwäsche ein-
schleicht, neutralisiert. Um diesen Effekt zu imitieren, können Sie mit hellblauen Socken experimentieren, die Sie mit in die Wäsche hineingeben. Doch hier ist wirklich Vorsicht angesagt: Ist das Blau zu dunkel oder färbt die Socke zu sehr aus, haben Sie einen dunklen Schleier auf dem Stoff statt eines bläulichen, der dem Weiß eine Nuance Frische verleihen sollte. Auch beim Trocknen existieren ein paar Kniffe: Je länger man schleudert, desto schneller trocknet die Wäsche, aber desto zerknitterter ist sie auch.Wenn sich der Lavendelduft mit der Zitronelle verbindet, wohnt endgültig der Sommer im Schrank – und nicht mehr die Milben oder Motten.