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Anleitung

Wiese anlegen - fürs Insektenglück

Mit einer Blumenwiese oder einem Blütensaum schaffen Sie im Garten wahre Paradiese für Insekten. Damit das dauerhaft gut funktioniert, haben wir in der LandIDEE Heft 2/2023 einige Tipps für Sie zusammengestellt.
Bei einer Wiese denkt jeder zunächst an hübsche Wildblumen. Eine sogenannte naturnahe Wiese ist aber viel mehr, denn sie besteht maximal zu 50 Prozent aus Blumen. Der Rest – also mindestens 50 Prozent – sind Gräser. Auch Leguminosen wie Rotklee sind wichtige Bestandteile und werden von krabbelnden und fliegenden Tierchen gebraucht. Daneben gibt es noch den Saum als Begrünungsform, der sich dadurch auszeichnet, dass der Anteil an Blumen mehr als 50 Prozent, manchmal auch 100 Prozent beträgt. In der Kulturlandschaft kommen Säume etwa an Böschungen oder an sonnigen Heckenrändern vor, während auf Ackerflächen meist Blühmischungen wachsen, die einen hohen Kräuteranteil aufweisen.
 

Insektenwiesen im Garten

Was Sie am besten ansäen, hängt auch vom Standort ab. Ideal ist es, wenn der Boden wenig bis durchschnittlich viele Nährstoffe enthält: je magerer der Standort, umso vielfältiger die Wiese. Deshalb sollten Sie zuerst Ihren Boden unter die Lupe nehmen und zum Beispiel eine Krümelprobe machen. Formen Sie dazu etwas Erde zu einer Wurst. Zerfällt diese sehr leicht, handelt es sich um sandigen, nährstoffarmen Boden. Je stabiler und je klebriger sie ist, umso mehr Lehm- bzw. Tonanteile sind vorhanden. Besitzen Sie einen nährstoffreichen Boden, können Sie ihn noch durch Sand-, Schotter- oder Kieszugaben abmagern. Ein weiteres Kriterium für die Auswahl ist der Pfl egeaspekt. Wiesen müssen gemäht und das Mähgut abtransportiert werden. Häufigkeit und Zeitpunkt der Mahd richten sich nach der Art der Wiese. Bei etwas frischeren, nährstoffreicheren Fettwiesen sind drei bis vier Schnitte pro Jahr nötig, bei Blumenwiesen auf mittleren Standorten reichen zwei bis drei Schnitte. Magerwiesen kommen sogar mit nur einem Schnitt pro Jahr aus. Im Gegensatz zu den Wiesen müssen Säume oder Blühmischungen nicht gemäht werden. Es wird lediglich ein Pfl egeschnitt im Herbst bzw. noch besser im Frühjahr ausgeführt. Bleiben die Stängel im Winter stehen, sind sie wertvolle Überwinterungsmöglichkeiten für Nützlinge. Sie dienen Vögeln als Ansitzwarten, und ihre Samen sind Winterfutter.
 

Die Guten sind die Heimischen

Damit die Wiese und der Blütensaum dauerhaft funktionieren und sie den Insekten wirklich das bieten, was sie brauchen, sollten Sie die passende Mischung für ihren Standort wählen. Verwenden Sie nur einheimische Wildarten – und ganz wichtig: gebietseigenes Saatgut. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist übrigens das Frühjahr.
 

Mehrwert

Wer eine Wiese anlegt, hat nicht nur einen dekorativen Garten, sondern immer auch ein paar Blümchen parat, um einen schönen Strauß zum Sonntagskaffee zu arrangieren.
 

So sähen Sie eine Blühfläche an

1 Die Beetfläche abstechen und den Bewuchs sowie konkurrenzstarke Unkräuter sorgfältig entfernen.
2 Den Erdaushub ggfs. mit Sand vermischen, damit der Boden magerer wird. Dann wieder auf die Fläche füllen.
3 Mit einem Rechen den Boden einebnen.
4 Die feinen Samen mit Sand vermischen.
5 Streuen Sie die Samen locker aus. Am besten in zwei Durchgängen laufen, einmal längs, einmal quer. Die Samen andrücken, z. B. mit einer Art Holzstempel, damit sie gut Erdkontakt haben.
6 Die Fläche in den ersten Wochen der Anwachsphase regelmäßig wässern.


 
Text: Judith Starck
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Fotos: 
Shutterstock
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