Der Garten leuchtet im satten Grün und die Wiesen schmücken sich schon mit knallgelben Löwenzahnblüten, als wir Gabi Buchöster auf dem Daxlberger Hof besuchen. Ein herrlicher Anblick, den die Bäuerin ganz offensichtlich genauso genießt wie wir: „Dabei kann ich mir sehr gut vorstellen, wie sich unsere Vorfahren nach den entbehrungsreichen Wintermonaten über die frischen Kräuter und saftigen Blätter für ihre Speisen gefreut haben. Und die Natur hat es so wunderbar eingerichtet, dass die meisten dieser Frühlingspflanzen nicht nur besonders schmackhaft sind, sondern uns sogar dabei helfen können, den Stoffwechsel wieder anzukurbeln, das Immunsystem zu stärken und den Organismus zu engiften.“
Auch ganz normale Würzkräuter wie Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Rosmarin, Kresse oder Minze und Küchenpflanzen wie Rucola oder Bärlauch haben Inhaltsstoffe, die den Abbau von Schadstoffen durch Nieren, Leber, Darm, Haut, Blutgefäße und Lymphe fördern. Darüber hinaus weisen sie wertvolle Mineralien, Spurenelemente und Vitamine auf, die uns Kraft und Vitalität geben. Wer im Frühling schnell wieder fit werden will, baut sie am besten in den täglichen Speiseplan ein. Dazu verrät Gabi Buchöster auf den folgenden Seiten zwei Lieblingsrezepte ihrer eigenen Familie – grüne Buttermilch und Kräutercreme.
Belebender Bärlauch
Bärlauch lässt sich in der Küche ebenfalls zu köstlichen Gerichten verarbeiten. „Ich setze mit seinen aromatischen Blättern aber zusätzlich immer eine Tinktur an“, ergänzt die Kräuterfrau, die den schönen Daxlberger Hof gemeinsam mit ihrem Mann Theo bewirtschaftet und im renovierten alten Bauernhaus sechs gemütliche Ferienwohnungen eingerichtet hat. „Die Pflanze besitzt schwefelhaltige Substanzen, die die Verdauung, den Stoffwechsel und die Ausscheidungsorgane anregen. Für eine entschlackende und belebende Frühjahrskur ist sie daher sehr zu empfehlen.“ Der hohe Gehalt an Vitamin C und wichtigen Mineralstoffen hilft außerdem bei Frühjahrsmüdigkeit, gibt neue Kraft und stärkt das Abwehrsystem. Und nicht zuletzt hat Bärlauch einen reinigenden Effekt auf die Blutgefäße, was zur Vorbeugung von Arteriosklerose beiträgt. Deshalb setzt Gabi Buchöster die Tinktur jedes Jahr auch für ihren Vater an.
Die Petersilie ist eine weitere Verbündete bei der Entschlackung. In ihren Blättern und Samen findet sich ein ätherisches Öl, das eine stimulierende Wirkung auf die Ausscheidungsorgane und die Verdauung hat. Das enthaltene Chlorophyll, das ihr die grüne Farbe gibt, unterstützt den Körper bei der Blutreinigung und bei der Entgiftung von Leber und Nieren. Darüber hinaus gilt Petersilie als eine hervorragende Quelle für Vitamine und andere Vitalstoffe, die uns nach den langen Wintermonaten einen richtigen Energie-Kick geben können.
Daneben zählen Basilikum, Dill und Thymian zu den beliebtesten Küchenkräutern – aber kaum jemand weiß, dass sie als probate Hausmittel Beihilfe zum Abbau von Schadstoffen leisten können. Ihre Hauptwirkstoffe sind ätherische Öle, die darmreinigende und harntreibende Eigenschaften haben, die Verdauung fördern, das Gewebe entwässern und entschlacken und das Allgemeinbefinden stärken. „Mit diesen Küchenkräutern und zusätzlich etwas Kerbel und ein paar Löwenzahnblättern stelle ich mir im Frühling oft ein Öl zum Ölziehen her. Das ist eine gute Methode, um über die Mundschleimhäute Gifte und Schadstoffe aus dem Organismus zu ziehen“, ergänzt die Chiemgauer Bäuerin. Ihren Erfahrungsschatz gibt sie gern weiter – auch an die Gäste ihrer Ferienwohnungen, die anschließend die Prüfung zum „Kräuterhexen-Diplom“ ablegen können.
Angenehmer Nebeneffekt
Die Haut ist ebenfalls ein wichtiges Ausscheidungsorgan: Über sie werden zusammen mit Talg und Schweiß Abfallprodukte des Stoffwechsels, Säuren und andere schädliche Substanzen ausgeleitet. Diesen natürlichen Vorgang kann man mit äußerlichen Anwendungen, die die Durchblutung und den Hautstoffwechsel anregen, wirkungsvoll unterstützen. Dazu gehören vor allem Fußund Vollbäder, Wickel und Umschläge, von denen der gesamte Organismus profitiert. Ein sehr angenehmer Nebeneffekt: Das Erscheinungsbild der Körperhülle verbessert und regneriert sich bei regelmäßiger Anwendung – sie sieht frischer, straffer und vitaler aus. Die entgiftenden Würzpflanzen, die die Kräuterfrau für die äußerlichen Anwendungen bevorzugt, sind Rosmarin und Pfefferminze. Beide haben eine aktivierende Wirkung auf das vegetative Nervensystem und fördern die Entschlackung über die Haut. Verantwortlich dafür sind vor allem ihre ätherischen Öle, die den Zellstoffwechsel beschleunigen, die Haut beleben und das Bindegewebe stärken. Rosmarin und Minze sind auch Hauptbestandteil des wunderbaren Gesichtswassers, das den Teint vitalisiert und frühlingsfit macht (siehe Seite 124 in der LandIDEE 02/19).
Küchen- und Wildkräuter
Für ihr persönliches Entschlackungsprogamm setzt Gabi Buchöster zusätzlich zu den Küchenkräutern auf Wildpflanzen wie Löwenzahn, Brennnessel, Giersch, Birke, Wegerich, Gundermann und Brunnenkresse. Deren frische Triebe eignen sich hervorragend für die Zubereitung von entgiftenden Teemischungen, Salaten, Suppen und Smoothies.
Buttermilch mit Kräutern 
Zutaten:
- 300 ml Buttermilch
- 4 Stängel Petersilie
- 8 Halme Schnittlauch
- 6 Blätter Rucola
- ½ kleine Gurke
- etwas Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Die Buttermilch in einen Mixbecher füllen. Von der Petersilie die Blättchen abzupfen und zugeben.
- Den Schnittlauch in Röllchen schneiden, den Rucola grob zerkleinern und beides zugeben.
- Die Gurke schälen, in Stücke schneiden und ebenfalls in die Buttermilch geben.
- Kurz mit einem Mixstab pürieren und mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen.
Anwendung:
Den Kräuterdrink möglichst oft zubereiten und gleich frisch trinken. Vertreibt die Wintermüdigkeit, macht fit für den Frühling, entgiftet und entschlackt
Viele weitere Rezepte, wie z.B. "Mundspül-Öl" oder "Basilikumwein" finden Sie in der aktuellen Ausgabe der LandIDEE 02/19.
Daxlberger Hof
Gabi Buchöster
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