Die gute Nachricht: Stress ist nicht gleich Stress. Wir kennen auch den „guten“ Eustress, der zwar eine Herausforderung bedeutet, aber auch eine Lösung bietet. Er dauert nur kurz an und kann auch beflügeln. Man fühlt sich angespannt, aber auch freudig, fokussiert und konzentriert. Doch die meisten von uns kennen inzwischen überwiegend den „schlechten“ Stress, den Disstress. Er überfordert, macht nervös, unruhig und unkonzentriert. Man hat Sorgen und Ängste, und nicht selten wird man krank. Doch wieso entsteht er überhaupt? Physisch gesehen sind wir alle noch Urmenschen. Im Inneren des Kopfes liegt ein alter Teil des Gehirns: der Mandelkern (Amygdala). Dort entstehen spontane Gefühle wie Angst und Aggression, lange bevor sie ins Bewusstsein dringen. Kommt ein Säbelzahntiger vorbei − oder ein brüllender Chef − wird der Mandelkern aktiviert.
ANGST VOR SÄBELZAHNTIGERN
Prof. Dobos: „Es kommt zur Ausschüttung von Botenstoffen, die über das zentrale Nervensystem auf Flucht oder Kampf vorbereiten.“ Der Körper ist in höchster Alarmbereitschaft, Hormone werden freigesetzt. Vor 20000 Jahren wurde gekämpft − oder davongelaufen. Heute bleiben wir im Schreibtischstuhl sitzen, überschwemmt von Stresshormonen. Und dieses dauerhafte Ungleichgewicht kann krank machen. „Wieso rennen wir dann nicht einfach auch davon“, fragen sich da manche. Und tatsächlich: Es würde helfen.
LÄCHELND IN DIE ZUKUNFT
Monika Angerer: „Viele Stresstherapien setzen auf Bewegung: Yoga, Tai Chi, Sport.“ Aber auch Achtsamkeitsübungen, Waldbaden und MBSR (Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) helfen überlasteten, ausgelaugten Menschen. „Ein sehr wichtiger Aspekt sind darüber hinaus die Pflanzen.“ Nicht nur eine pflanzenbasierte, basische Ernährung mit viel Gemüse, sondern auch Heilkräuter leisten einen wichtigen Beitrag zur Stressreduktion: Johanniskraut, Lavendel, Hopfen, Tanne, Baldrian, Melisse und Rosmarin. Auch Kamille, Löwenzahn und Brennnessel, die bereits Hildegard von Bingen fürs Gehirn nutzte, können helfen. Monika Angerer: „Beginnen Sie ihr neues stressfreieres Leben mit einem Lächeln. Jedes Lächeln sorgt dafür, dass die Wohlfühl-Neurotransmitter Dopamin, Endorphin und Serotonin das Nervensystem fluten.“
KONTAKT UND BESTELLUNG
"BELEBENDE RÄUCHERMISCHUNG"
„Kräuterzauber“ Monika Angerer
83487 Marktschellenberg
Telefon: 08650/984180
www.kräuterzauber.com
REZEPT
Zitronenmelissen-Wein nach Hildegard von Bingen
ZUTATEN:
- 1 Liter Weißwein
- 15 Stängel Zitronenmelisse
- 1 EL Essig
- 250 g heimischer Honig
ZUBEREITUNG:
1 Die Melisse klein schneiden.
2 Wein und Melisse erhitzen und mindestens 30 Minuten köcheln lassen.
3 Honig zugeben und ca. 2 Minuten weiter köcheln lassen.
4 Den Schaum abschöpfen und den Essig zugeben.
5 Abseihen und noch heiß in Flaschen füllen.
ANWENDUNG:
1–3 Mal täglich ein kleines Likörglas nach dem Essen einnehmen.
WIRKUNG:
Paracelsus nannte das Kraut ein Lebenselixier. Auch Hildegard von Bingen schätzte die beruhigende und breit gefächerte Wirkung der Melisse. Sie wirkt bei Müdigkeit ebenso wie bei Schlaflosigkeit, sie unterstützt bei Unruhezuständen, Nervosität und wirkt stimmungsaufhellend bei Traurigkeit und Depressionen. Sie hilft überall dort, wo unser Rhythmus gestört ist, sie wirkt ausgleichend, bringt uns also wieder ins Gleichgewicht und entspannt in allen Lebenslagen. Für mich gehört der Zitronenmelissen-Wein zur täglichen Stärkung, um für einen anstrengenden, stressigen Tag gerüstet zu sein.