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Gesundheit

Ein Apfel am Tag

...hält den Doktor fern, heißt es im Volksmund. Auch die Kräuterfrau Maria Seidl schätzt die gesundheitsfördernden Kräfte des Kernobstes.
Er ist knackig, saftig, vielfältig im Geschmack – und wie keine zweite heimische Obstsorte bis in die Schale vollgepackt mit lebensnotwendigen Vitalstoffen. „Der Apfel hat für den menschlichen Organismus einen enorm hohen ernährungphysiologischen Stellenwert. Das ahnte man sicher schon im 19. Jahrhundert, als das englische Sprichwort ,An apple a day keeps the doctor away‘ entstanden ist“, meint die Kräuterexpertin Maria Seidl. „Heute weiß man aus der Forschung, dass er einen sehr hohen Gehalt an verschiedenen Vitaminen, vor allem Vitamin C, eine ganze Palette an Mineralstoffen und Spurenelementen sowie viele gesunde Ballaststoffe und antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe besitzt.“
 

Altbewährte Heilpflanze

Allein schon der regelmäßige Genuss des schmackhaften Kernobstes kann dank dieser hervorragenden Inhaltsstoffe zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen. Doch der Apfel ist darüber hinaus auch eine wirkungsvolle und altbewährte Heilpflanze, die man gezielt bei inneren und äußeren Beschwerden einsetzen kann. Maria Seidl: „Viele werden sich sicher noch daran erinnern, dass ihnen als Kinder bei Durchfall ein brauner Brei aus geriebenen Äpfeln verabreicht wurde. Die im Fruchtfleisch und vor allem in der Schale enthaltenen Ballaststoffe und Pektine sind in der Lage, Schadstoffe und Nebenprodukte der Verdauung bis zum Hundertfachen ihres Eigengewichts zu binden und über den Darm auszuscheiden – so kann das alte Hausmittel ziemlich zuverlässig wirken und die Verdauung ganz natürlich regulieren.“ Weitere Wirkstoffe verhindern zusätzlich, dass sich die krankmachenden Bakterien vermehren können.
Die entgiftenden Eigenschaften der Frucht tragen ebenfalls dazu bei, die Darmflora gesund zu erhalten, zu regenerieren und zu schützen. Da diese einen ganz entscheidenden Einfluss auf die körpereigenen Abwehrkräfte hat, kann sich der regelmäßige Konsum von Äpfeln positiv auf das gesamte Immunsystem auswirken.
 

Entzündungshemmer

Wer sind in der bevorstehenden Erkältungszeit trotzdem einen Schnupfen oder einen Husten einfängt, findet in der Naturapotheke ein köstliches Heilmittel: Backäpfel sind nicht nur schmackhaft, sondern lindern auch Halsschmerzen, Heiserkeit und Fieber. „Beim Backen werden aus Schale und Fruchtfleisch entzündungshemmende Enzyme freigesetzt, die die gereizte Schleimhaut beruhigen und die Schmerzen mildern“, erklärt die Kräuterfrau, die im Tegernseer Tal eine kleine Manufaktur mit feinen Gewürzen, Salzen und Aufstrichen, Tee, Sirup, Likören und Schnäpsen betreibt. Einigen dieser kulinarischen Köstlichkeiten liegen alte Familienrezepten zugrunde – ein Fundus, aus dem der Apfelgewürztee und der Apfellikör gleichfalls stammen. Beide Zubereitungen haben sich bei Erkältungskrankheiten genauso bewährt wie ein Tee aus frischen oder getrockneten Apfelschalen. Letzterer ist darüber hinaus ein wunderbares Hausmittel zur Stärkung des Nevenkostüms bei Stress und Erschöpfung. Vor dem Zu-Bett-Gehen getrunken hilft er außerdem ins Reich der Träume.
 

Vitalisierung der Haut

Unsere Körperhülle profitiert ebenfalls von den wertvollen Inhaltsstoffen des Apfels. Als Nahrungsmittel versorgt er den Organismus mit schützenden Antioxidantien und mit Vitaminen und Mineralstoffen, die die Haut vitalisieren und regenerieren. „Für die Pflege der Haut lassen sich die Früchte auch wunderbar äußerlich anwenden“, fügt Marai Seidl hinzu. „Eine erfrischende Maske ist mit einem Apfel schnell hergestellt – er wird nur gerieben und das Mus streicht man auf das Gesicht. Zusätzlich kann man pflegende Stoffe wie Honig, ein hochwertiges Öl oder Quark untermischen. Die Inhaltsstoffe des Apfels unterstützen die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit aufzunehmen und zu binden – deshalb fühlt sich der Teint schön weich und prall an, wenn die Maske abgenommen wird.“ Für unreine und fettige Haut ist Apfelessig eine gute Wahl – mit etwas Wasser verdünnt zur Reinigung oder als Gesichtsdampfbad.
 

Rezepte für Haut und Nerven:    


Apfelessig-Dampfbad

bei Pickeln, Mitessern und unreiner Haut

Zutaten:
  • 75 ml Apfelessig
Zubereitung: 
  1. 1 Liter Wasser erhitzen und den Essig untermischen.
Anwendung:
Den Topf auf einen Tisch stellen und das Gesicht darüber beugen. Den Kopf mit einem Handtuch abdecken und den Dampf 10-15 Minuten auf die Haut einwirken lassen. Danach das Gesicht vorsichtig trocken tupfen. Die Wärme sorgt dafür, dass sich die Poren der Haut öffnen und der Apfelessig seine antibakterielle und desinfizierende Wirkung entfalten kann. Das Dampfbad fördert die Abheilung bestehender Pickel und verhindert bei regelmäßiger Anwendung Entstehung neuer Pusteln und Mitesser auf der unreinen Haut. Durch seine zusammenziehenden Eigenschaften kann es auch das Erscheinungsbild von fettiger Haut verbessern.
 

Apfelmaske

bei müder, faltiger und schlaffer Haut

Zutaten:
  • 1 Apfel (möglichst säuerlich)
  • 1 EL Bienenhonig
  • evtl. 1 EL Aprikosenkernöl oder ein anderes pflegendes Öl
Zubereitung:
  1. Den Apfel waschen und mit Schale fein reiben. 
  2. Honig und Öl dazugeben und alles gut vermischen.
Anwendung:
Die Masse nach der Reinigung gleichmäßig auf das Gesicht auftragen. Etwa 15 Minuten einwirken lassen, danach mit etwas lauwarmem Wasser abwaschen. Falls die Haut noch eine Pflege benötigt, mit dem Auftragen etwas warten. Die Maske erfrischt, klärt und stärkt die Haut, verbessert das Hautbild und lässt Anzeichen von Hautalterung verschwinden.


Rezepte für Erkältungskrankheiten:    

Apfel-Gewürz-Tee

bei Erkältungskrankheiten

Zutaten:
  • 250 ml Apfelsaft
  • je 1/2 TL Fenchelfrüchte
  • Sternanis
  • Anis
  • Zimt
  • Nelken
Zubereitung:
  1. Den Apfelsaft mit den Gewürzen mischen und erhitzen, aber nicht kochen.
  2. 30 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und nochmals erwärmen.
Anwendung:
Bei Erkältungen oder nach einem langen Winterspaziergang zur Erwärmung trinken. Der Tee regt den Kreislauf an, wirkt schleimlösend und auswurffördernd, stillt Hustenreiz und unterstützt die Selbstheilungskräfte.
 

Apfelwickel

bei Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Mandelanschwellungen

Zutaten:
  • 1⁄4 l Apfelmost
Zubereitung:
  1. Den Most erwärmen.
Anwendung:
Ein Baumwolltuch in dem warmen Most tränken und um den Hals wickeln. Den Umschlag mit einem Frotteehandtuch abdecken. 20 Minuten liegen lassen, dann den Wickel abnehmen. Bei Bedarf wiederholen. Der Wickel wirkt kühlend, schmerzlindernd, abschwellend und entzündungshemmend.

Weitere Rezepte (auch für Verdauung und Magen-Darm-Probleme) finden Sie in der aktuellen Ausgabe der LandAPOTHEKE.

 
Text von Angelika Krause
Landapotheke Ausgabe 04/18 Jetzt abonnieren!
Fotos: 
Peter Raider
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