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Wohnen

Wohntraum im Burgenland

In Hornstein, 40 Minuten vom Wiener Zentrum entfernt, fanden Sonja und Stefan ein altes Kutscherhaus mit Remise. Sie ließen das marode Anwesen in neuem Glanz erstrahlen. Aus unserem Heft Wohnen & Deko, Ausgabe 2/2023.
Man kann es sich kaum vorstellen, aber in diesen zauberhaften Räumen waren bis 2018 die Böden mit Plastikbelag überzogen und die Decken mit Styroporplatten abgehängt. Doch Sonja Völker, Besitzerin der „Herzilein“-Papeterien und -läden in Wien, hat ein gutes Auge und viel kreative Fantasie: „Die robuste Bausubstanz war noch erkennbar, die alten Holztüren, die niedrigen Türrahmen und die antiken Kastenschlösser waren noch vorhanden. Deshalb waren wir sicher, dass unter den schlimmen Belägen auch noch alte Dielenböden und Dachbalken schlummern.“ Und sie behielten Recht. Die Burgenländerin Sonja, die ihre Läden in Wien betreibt, und der Wiener Stefan, der im Burgenland arbeitet, suchten einen Ort hier in der Region, an dem sich alle wohlfühlen: „Wir wollten als Patchworkfamilie zusammenziehen, einen Raum finden, in dem alle willkommen sind und der leicht erreichbar ist.“
 

WOHNPARADIES BURGENLAND

Was in anderen Metropolen undenkbar ist, nämlich ein bezahlbares und charmantes Haus in der Nähe zu finden, ist im Burgenland noch möglich. Hier braucht man nicht viel Geld für den Häuserkauf. Durch reichlich Eigenarbeit an den Wochenenden musste das Paar für die bauliche Renovierung der etwa 75 qm großen Wohnung im 1. Stock nicht allzu viel aufbringen. Auch die Innenausstattung blieb günstig: „Die Küchenkredenzen fanden wir auf Flohmärkten in der Nähe für 200 und 300 Euro. Die alte Geweihlampe hing früher in meinem Laden in der Wollzeile. Eine Tür stammt vom Sperrmüll, und viele der Möbel- und Dekostücke finden wir bei Trödlern. Man braucht trotzdem Mut für so ein Projekt – aber Mut habe ich ja genug“, lacht Sonja. Als die obere Wohnung bewohnbar war, wenn auch ohne WLAN, TV und nur mit Holzöfen beheizt, arbeitete sich das Paar nach unten weiter: Das „G’wölb“, der beheizbare Speiseraum für den Winter, entstand

 

DRAUSSEN ESSEN UND LEBEN

Erst am Schluss war die Remise dran, der große Raum für die Fürstlich Esterhazy’schen Kutschen. Gepunzte Fliesen aus dem Umbau einer Freundin wurden hergekarrt, Tore aus einem Abrisshaus herbeigeschafft. „Irgendwie flogen uns viele Sachen regelrecht zu. Da unsere Freunde wissen, dass wir Sinn für Altertümchen haben, landen viele witzigen Stücke bei uns.“ Gelebte Nachhaltigkeit!
 

 

KONTAKT:

1010 Wien: Kindermode – Wollzeile 17, Papeterie – Wollzeile 18 und Am Hof 5
1080 Wien: Kindermode – Josefstädter Straße 29, Kindermode & Papeterie – Währinger Straße 91
www.herzilein-wien.at
 
Text: Kati Hofacker
Wohnen & Deko Ausgabe 02/23 Jetzt abonnieren!
Fotos: 
Birgid Allig