Diese auffällig geformte Knolle mit den außergewöhnlichen Heilkräften muss direkt aus dem Garten Eden stammen – davon war man im Mittelalter überzeugt. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe wurden inzwischen mit modernsten Methoden erforscht, und infolgedessen ist der Ingwer seit 1988 als Heilpflanze wissenschaftlich anerkannt. Wie wir ihn für unsere Gesundheit nutzen können, erfahren wir von dem Heilpraktiker und Phytotherapeuten Johannes Schauer in der „Kräuterschule Wildwiese“, die er mit seiner Frau im deutsch-französischen Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen führt.
Wertvolles ätherisches Öl
Wie in der Küche wird in der Volksmedizin nur das Rhizom – der Wurzelstock – verwendet. Es besitzt ein wertvolles ätherisches Öl und scharfe, aromatische Substanzen. Der Heilpflanzenexperte: „Zu Letzteren gehören die hochwirksamen Gingerole, die dem Ingwer den Geschmack geben. Sie ähneln in ihrer chemischen Struktur dem Aspirin und können die Zusammenballung von Blutplättchen verhindern. Dadurch verringert sich das Risiko von Blutgefäßverschlüssen und Arteriosklerose – ganz ohne Nebenwirkungen.“
Fünf Gramm der frischen Knolle täglich können daher die Anfälligkeit für Thrombosen und Schlaganfälle verringern, wurde in einer dänischen Studie herausgefunden. Darüber hinaus wirken diese scharfen Substanzen schmerzlindernd und durchblutungsfördernd. Sie regen die Verdauung an, beruhigen den Magen und aktivieren die Abwehrkräfte. Vorsicht ist allerdings bei der Verwendung von Ingwer bei Gallensteinen geboten.
Stärkung der Immunkraft
Das schon erwähnte ätherische Öl besitzt entzündungshemmende und keimtötende Eigenschaften. Diese helfen, Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und Bronchitis auszukurieren und die Immunabwehr zu stärken. Schon vorbeugend empfiehlt es sich daher, in der Erkältungszeit täglich eine Tasse Ingwertee zu trinken. Bei einem akuten Infekt der Atemwege beruhigt eine Inhalation die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen. Eine schleimlösende und schmerzlindernde Gesichtsauflage hat sich bei Nebenhöhlenentzündungen bewährt.
Helfer bei Schmerzen
Ihre inneren Werte entfaltet die Gewürzpflanze auch bei der äußerlichen Anwendung. Als Badezusatz verbessert sie die Durchblutung der Muskulatur und aktiviert die Stoffwechselprozesse. Im Massageöl sorgt sie für bessere Durchblutung. „Einreibungen und Kompressen mit Ingwer haben sich bei der Behandlung von schmerzenden Gelenken, Verspannungen und rheumatischen Beschwerden bewährt“, erläutert Johannes Schauer. „Zur Unterstützung dieser Anwendungen sollte man am besten regelmäßig Ingwertee trinken und das Gewürz so oft wie möglich in der Küche verwenden.“
Rezept
INGWERHONIG BEI SCHLEIMHAUTENTZÜNDUNG
IM MUND- UND RACHENRAUM

ZUTATEN
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2 EL frischer Ingwer
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2 EL Honig
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etwas Zitronensaft
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etwas Zimt
ZUBEREITUNG
1. Den Ingwer schälen und klein raspeln.
2. Die Masse mit den anderen Zutaten in eine kleine Schüssel geben und alles gut miteinander vermischen.
ANWENDUNG
Bei Bedarf den Mund mit dem Ingwer-Honig-Gemisch spülen oder damit im Rachen gurgeln. Wirkt entzündungshemmend und keimtöten
KONTAKT
Johannes Schauer
Praxis für Naturheilkunde
Kurtalstr. 12
76887 Bad Bergzabern
Tel. 0 63 43/93 87 87
Mail: [email protected]
www.wildwiese.com
WORKSHOP „Die Heilkraft des Ingwers“
Termin: Samstag, 14.11.2020
Ort: Kräuterschule Wildwiese
Infos & Anmeldung: s. oben