Fichte: Baum, Heilpflanze und Gewürz

Ein Fichtenast mit hellgrünen jungen Trieben, sogenannten Maiwipferl. | © Gettyimages / Baac3nes
Am einfachsten zu verwenden sind die jungen Austriebe, die sogenannten Maiwipferl.
© Gettyimages / Baac3nes
Steckbrief
Aussaatzeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Pflanzzeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Blütezeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Erntezeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
winterhart
trockenheitsverträglich
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
Topfanbau möglich
Rhizomsperre notwendig
giftig
Standort:
Sonnig bis halbschattig
Boden:
Feucht und durchlässig
Höhe und Platzbedarf:
15 bis 20 Meter hoch und 2,5 bis 4 Meter
essbare Teile:
Nadeln und Maiwipferl (Junge Triebe)
Anbau:
Freiland
Keimbedingungen:
Lichtkeimer
Bestäubungsart:
Selbstbestäubung
Lebensdauer:
mehrjährig

Die Fichte ist ein nützlicher Baum, der den Garten bereichert und auch als Gewürz und Heilpflanze sehr wertvoll ist, so wächst sie auch bei dir.

In meinem Garten wachsen zwei uralte Fichten. Diese standen schon dort, als ich als kleines Kind dort vorbei ging. Mittlerweile ernte ich von ihnen Harz, Maiwipferl und Junge Nadeln. Meine Bienen aus der Imkerei verfeinern hingegen Ihren Honig mit dem Honigtau der Fichte. Außerdem nisten dort zahlreiche Vögel und ich sitze im Sommer sehr gerne darunter. Was du aus der Fichte alles gewinnen können, erzähle ich dir hier:

Fichte Herkunft 

Geht man von den Erkenntnissen aufgrund von Versteinerungen und Pollenfunden aus, ist die Heimat der Fichten in Ostasien. In Deutschland wachsen sie auf natürliche Weise nur regional sehr begrenzt. Die meisten Fichten sind nämlich von Menschenhand in die Wälder der Bundesländer gebracht worden. Die Fichte gehört zu der Pflanzenfamilie der Kieferngewächse.

Fichte Wuchs 

Die Fichte kommen in vielen unterschiedlichen Wuchsformen vor. Die bekannteste ist die Kegel- oder Pyramidenform, diese kennt man unter anderen als Weihnachtsbaum. Es gibt aber auch Fichten mit herabhängenden Ästen, oder welche, die kurz und, bürstenartigen sind. Im Gebirge wachsen oft Fichten, die horizontal vom Hauptast verzweigte Äste hat.

Fichte Blütezeit

Wenn die Fichte blüht, passiert das im April und Mai. Die Fichte hat sogenannte Mastjahre- Das bedeutet, im Falle der Fichte, dass die richtige Blüte nur alle 4 bis 7 Jahre stattfindet. Die männlichen Blüten sind rotgelbe „Kätzchen“, die aufrecht stehen und bis zu 25 mm lang werden können. Die weiblichen Blüten hingegen stehen zuerst als 2 bis 4 cm lange purpurrote Zapfen, die sich nach der Befruchtung abwärtsrichten.

Fichte: So enstehen die Zapfen

Aus den weiblichen Blüten entwickelt sich nach der Bestäubung die Zapfen. Diese werden 10 bis 16 cm lang und sind im geöffneten Zustand 3 bis 5 cm breit. Die Zapfen sind ein wichtiges Nahrungsmittel für manche Vögel und Kleinsäuger.

Fichte richtig pflanzen 

Fichten lassen sich ab März vorziehen. Dazu lässt du sie im März 2 Tage lang in einem Beutel mit feuchtem Sand im Kühlschrank vorquellen. Anschließend kannst du sie gleich ins Gartenbeet aussäen. Fichten sind Lichtkeimer. Daher solltest du sie nur ganz leicht mit Erde bedecken.

Hast du dir stattdessen eine Fichte gekauft, kannst du diese, wenn es sich um einen wurzelnackten Baum handelt, zwischen Ende Herbst und Ende Winter an einem frostfreien Tag pflanzen, ansonsten ganzjährig. Zunächst solltest du aber einen geeigneten Platz finden. Dieser sollte vier bis sechs Meter von allen Nachbargewächsen und vom Nachbargrundstück entfernt sein. Denn diese Breite können die Wurzeln erreichen. Außerdem sollte der Standort sonnig oder zumindest halbschattig sein. Der Boden ist der Fichte relativ egal, Hauptsache er ist locker und nicht zu trocken.

Fichte richtig pflegen

Ist die Fichte erst einmal richtig gepflanzt braucht eine gesunde Fichte so gut wie keine Pflege.

Fichte richtig gießen 

Junge Fichten brauchen regelmäßig Wasser. Ältere Fichtenbäume sollten in sehr trockenen Sommern gegossen werden. Denn Fichten sind bei Trockenstress anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Deshalb solltest du im Zweifel gießen, aber langsam, so dass das Wasser auch Zeit hat zu versickern. Denn Staunässe mögen auch Bäume nicht.

Fichte richtig düngen 

Kein Dünger ist der richtige Dünger für Fichte. Die Fichte muss nicht gedüngt werden.

Fichte richtig schneiden 

Auch einen Pflegeschnitt braucht die Fichte nicht. Wenn du sie aus optischen Gründen verändern möchtest, kannst du die Fichte im Spätwinter schneiden.

Fichte überwintern  

Eine angewurzelte Fichte ist winterhart und muss nicht überwintert werden. Somit gibt es hier nichts für dich zu beachten.

Fichte verwenden 

Die Nadeln der Fichten enthalten viele spannende Aromen. Sie erinnern an Zitronen.

Verwendung in der Küche

Fichten sind ein wertvolles Gewürz mit ganz vielen Aromen, die man sonst nicht aus der Küche kennt. Dabei hat jede Fichtenart ein eigenes Aroma. Aus den Fichten kannst du Fichtensalz, Fichtenessig, Fichtenbutter oder auch Fichtenpulver herstellen. Außerdem kannst du getrocknete Fichtennadeln zum Verfeinern von Süßspeisen verwenden, sie passen aber auch zu Keksen oder Erdbeeren.

Verwendung als Heilpflanze

Fichtennadeln enthalten sehr viel Vitamin C. Außerdem haben Fichtenadeln eine schleimlösende, durchblutungsfördernde, keimhemmende, desinfizierende und abwehrstärkende Wirkung. Vor allem als Tee, Fichtensirup oder in Honig eingelegt. Aber du kannst auch statt heißer Zitrone, eine heiße Fichte machen. Gebe dazu einfach einen Fichtenzweig mit jungen Nadeln und Honig in ein Glas heißes Wasser.

Beliebte Fichten-Arten

Serbische Fichte: Diese Fichte wurde früher sehr oft in größere Gärten gepflanzt. Sie ist sehr unempfindlich gegen Krankheiten. Ihre Nadeln sind dunkelgrün und die Unterseite ist auffällig weiß gestreift. Diese Fichte kann auch als Hecke gepflanzt werden.

Blaufichte:  Diese Fichte hat einen großartigen Duft, doch die bläulichen Nadeln sind sehr stachelig. Sie wächst kegelförmig und ist optisch ein Hingucker. Deshalb wird sie auch oft als Weihnachtsbaum verkauft.

Rotfichte: Die wohl bekannteste heimische Fichte. Das ist die Fichte, die du vermutlich als klassische Weihnachtsfichte kennst. Sie wächst aufrecht und kegelförmig.

Fichte vermehren  

Fichten lassen sich durch unterschiedliche Arten vermehren. So zum Beispiel über 15 Zentimeter lange, verholzte Stecklinge. Diese werden dann sechs Wochen vor dem Austrieb im Frühjahr geschnitten. Am besten stammen die Stecklinge von einjährigen Triebspitzen. Am besten ist ein kleiner Teil des Stecklings aus altem Holz. Es braucht allerdings manchmal ein paar Versuche, bis es funktioniert. Aber auch durch Samen und Ableger lassen sich Fichten vermehren.

Krankheiten und Schädlinge

Meine Fichten hatten noch keine großen Schädlings- und Krankheitsprobleme. Klar sie haben ab und zu Läuse, aber das ermöglicht meinen Bienen, Honigtau zu sammeln, was dem Honig ein besonderes Aroma verleiht. Aber auch von anderen Schädlingen und Krankheiten können sie befallen werden:

  • Fichtennadelrost
  • Fichtennadelritzenschorf
  • Nadelholzspinnmilbe
  • Blattläuse
  • Gallenläuse
  • Rindenläuse
  • Schildläuse   

Häufig gestellte Fragen 

Wie schmeckt Fichte?

Jede Fichtenart hat seine eigenen Aromen. Aber die meisten schmecken leicht zitrusartig.

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