Schon Paracelsus befand: „Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheken.“ So finden wir uns heute bei Andrea Rieder ein, der Leiterin des Kräutergartens Hollersbach, die gleich einen Tipp für uns parat hat: „Dieses Jahr könnte eure Leserschaft doch selbst ein Stück Wiese in ihre Gärten zaubern: Wenn sie nur 10 Prozent des Gartens mit Wildblumensamen einsäen, dazu Monarden-, Kornblumen- und Ringelblumensamen streuen, werden sie schon bald über ein blühendes Bienenparadies verfügen, in denen sämtliche Wohltaten aus der natürlichen Wiesenapotheke wachsen."
Viele Arten von Wiesen
Der Lebensraum Wiese ist wichtig für unzählige Arten, die darin ihre Heimat finden. Dabei existieren sehr verschiedene Arten von Wiesen. Allen gemeinsam ist, dass sie zur Futtergewinnung abgemäht werden und dass sie den Menschen brauchen, da das Gelände sonst verbuschen oder verwalden würde. Wenn Tiere darauf grasen, nennt man die Wiese Weide. Es existieren Blumenwiesen, Magerrasen, Fett-, Laub- oder Streuwiesen, wo das Gras nur noch als Einstreu für Tiere taugt, Feucht- und Trockenwiesen, Salz und Streuobstwiesen unter Obstbäumen.
Das Erbe des Yves Rocher
Hier, im blitzsauberen Kräuterdorf Hollersbach im Pinzgau, nicht weit von Zell am See, wachsen vor allem jene frischen, blühenden und vor Bienen wimmelnden Blumenwiesen, für die die Alpen berühmt sind. In der Mitte des Ortes betreibt Andrea Rieder „ihren“ Kräutergarten, in dem auf 8000 m² über 500 Heil-, Garten- und Gebirgskräuter wachsen. Früher baute hier der Kosmetikhersteller Yves Rocher die Zutaten für seine Produkte an. Als sich der Konzern nach Frankreich zurückzog, wollten Andrea und die Mitglieder des fl ugs gegründeten Vereins die Gemeindefl äche unbedingt retten – und zwar als das, was sie sowieso schon war: als Kräutergarten.
Kein Dünger, viele Arten
Inzwischen kamen ein Bienenlehrpfad und ein begehbarer Ökologischer Fußabdruck hinzu. Es gibt Kurse und dienstags ab 16 Uhr nach Anmeldung auch Gratisführungen von Andrea. Einen Teil des Gartens bilden natürlich die großen Kräuter- und Blumenwiesen. Diese wimmeln regelrecht von Schmetterlingen und summenden Insekten, die im Sonnenschein von Blüte zu Blüte taumeln. „Die Blumenwiese generell wurde 2011 sogar Biotop des Jahres“, weiß Andrea. Das Gute an dieser Art Grünland: Blumenwiesen sind umso artenreicher, je weniger sie gedüngt werden. „Bei zu viel Dünger stehen am Ende nur noch der Wiesen-Fuchsschwanz oder der Ampfer auf der Wiese.“ Doch selbst aus dem lästigen Alpen-Ampfer, hier „Foisn“ genannt, weiß Andrea ein heilkräftiges Rezept. Wie aus so gut wie jeder Pflanze, die uns heute zu Füßen liegt.
DANKE & KONTAKT
Andrea Rieder
Hollersbacher Kräutergarten und Bienenlehrpfad
5731 Hollersbach.
Telefon: +43 (0) 6 64/206 64 77
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.hollersbacher.at
Verschiedene Päckchen Tee aus dem Hollersbacher Kräutergarten (Blütenzaubertee, Frauenpower) oder Kräutersalz schickt Ihnen Andrea Rieder für 4,50 Euro zuzüglich Porto (auch nach Deutschland) gerne zu. Bestellungen über E-Mail. s. auch unser
Bestellset.
REZEPT
KRÄUTERFUSSBADESALZ SOMMERWIESE
belebend und stimmungsaufhellend

ZUTATEN:
- 1 EL Wiesenblüten (Margerite, Rotklee, Wiesensalbei, Wiesenbocksbart, Wundklee, Löwenzahn, Labkraut, Quendel),
- 1 Handvoll grobes Steinsalz oder Meersalz,
- 1 TL Pflanzenölauszug (z. B. Wiesensalbeiöl),
- 5 Tropfen ätherisches Öl (Rosmarin und/oder Salbei)
ZUBEREITUNG:
1 Blüten abzupfen, in das Salz geben und mörsern.
2 Wiesensalbeiöl untermischen. Ätherische Öle dazugeben und in kleine Gläser füllen.
Für ein Fußbad werden 1–2 EL Badesalz verwendet, für ein Vollbad 6 EL.
HILFT BEI:
Wiesenblüten mit ihren bunten Farben wirken belebend und stimmen uns fröhlich. Rosmarin wirkt zudem gegen Fußgeruch. Wenn Sie das Fußbadesalz in größeren Mengen mit trockenen Wiesenblumen herstellen, sollten Sie die Öle immer erst kurz vor dem Baden ins Salz hineinrühren.
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