Die Vielfalt auf unserem Teller zeigt sich hier gleich auf dem Feld“, schwärmt Julia Reimann. Wir stehen auf einem der blühenden Felder ihres ökologisch arbeitenden Betriebs Chiemgaukorn, das auf den ersten Blick eher aussieht, wie ein hübsches Unkrautbeet: kleine Leinblüten, ein paar Haferähren, Linsenpflanzen und Buchweizen, der erst später rosafarben blühen wird. „Monokultur finden wir unnatürlich“, erklärt Julia Reimann. „Mischkulturen wirken positiv aufeinander, Nährstoffe werden besser genutzt und die Blühpflanzen bringen unzähligen Insekten Nahrung. Linsen brauchen etwas zum Klettern und am Ende des Sommers wird alles gemeinsam geerntet und von einer Maschine sortiert.“
EIN SCHATZ FÜR DIE GESUNDHEIT
Die Kräuterpädagogin Andrea Rieplhuber erzählt: „Ich gehe hier öfter in den Hofladen, aber ich wusste gar nicht, dass so nah bei mir Leinsamen wächst.“ Sie ist seit Jahren fasziniert von der beruhigenden und pflegenden Wirkung, die Lein auf Haut und Haare hat. Gesichtswasser, Haarstyling, Cremes und Lotionen stellt sie selbst aus den wirkstarken Samen her. Auch wegen ihrer heilsamen Eigenschaften und Wirkung auf die innere Gesundheit schätzt Julia Reimann die P anze: „Leinsamen sind sehr wichtig für Veganer, weil sie so extrem viel von den wertvollen Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure, ALA) enthalten.“ Der Braune Lein weist übrigens mehr davon auf, als der Goldene. ALA (Omega 3) gilt als essenziell, da sie über die Nahrung aufgenommen werden muss. Im Körper wird sie in die wichtigen Fettsäuren EPA und DHA umgewandelt, die auch in Fisch und Algen vorkommen. Diese reduzieren Entzündungsprozesse, werden in die Zellmembranen eingebaut und sind wichtig für Gehirn, Nerven und Augen. Einige nehmen daher Fischölkapseln, die aber oft mit Blei und Quecksilber belastet sind. „Dabei kann man sich durch Leinöl mit ausreichend ALA versorgen“, so Julia Reimann. Veganer sollten nach Meinung von Experten dazu noch Algenkapseln einnehmen, um ihre EPA- und DHA-Speicher zu füllen.
FLACHS, LEINEN, PAPIER UND ÖL
Der gemeine Lein unterteilt sich in den höheren Faserlein, aus dem Flachs, Leinen, Seile und Papier gewonnen werden, und den Öllein. Beide werden Linum usitatissimum genannt, „äußerst nützlicher Lein“. Seine hohen Anteile an Schleim- und Quellsto en regen − geschrotet und bei genügend Flüssigkeitsaufnahme − die Verdauung an und pflegen den Darm. Lein ist sehr eiweißreich und einige Studien weisen sogar darauf hin, dass er verschiedene Krebsarten verhindern kann. „Wenn man ihn richtig zubereitet, schmeckt er auch noch fein, nussig und mild“, so die Expertinnen
Rezept
Lein-Beeren-Smoothie für die Darm- und Hautkur
ZUTATEN

- 1 Handvoll Beeren (frisch oder tiefgekühlt)
- 200 ml naturtrüber Apfelsaft
- 1 TL Leinmehl
- 1 TL Leinöl
- 1 TL Braunhirse
ZUBEREITUNG
1 Alle Zutaten in einen Mixer geben und fein zerkleinern.
HILFT BEI
Wer seinen Darm im Rahmen einer Kur sanieren möchte, kann das gut mit diesem täglichen Smoothie tun. Das Leinöl mit seinem hohen Anteil an Omega3-Fettsäuren kann hilfreich sein bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Arthrose, erhöhtem Cholesterinspiegel, Osteoporose, Venenentzündungen. Die Mineralien und das Silicium in der Braunhirse tragen zudem zu gesundem Haarwachstum und Nägeln bei.
KONTAKT
Hofladen und Café
Julia Reimann
Chiemgaukorn GmbH & Co. KG
Weiding 2
83308 Trostberg
T +49 (0)8621-80 61 33
www.chiemgaukorn.de
Kräuterpädagogin Andrea Rieplhuber
83308 Trostberg
Tel. +49 151 700 799 37
[email protected]
www.natuerlich-in-trostberg.de