HAUSAPOTHEKE Mit Kräu- tern wie Ehrenpreis, Beinwell und Mädesüß werden in der Volksheilkunde Hausmittel für kleine Verletzungen hergestellt ERSTHELFER Am Wegesrand lassen sich viele heilkräftige Pflanzen finden, die Insektensti- che, wundgelaufene Füße oder Abschürfungen lindern können Heilkraft pflücken – im Garten und in der freien Natur Auch bei der Arbeit im Garten passieren manchmal kleine Unfälle. Schnelle Hilfe kann man in der Wiese finden D as kennt jeder, der im Sommer gerne draußen aktiv ist: Kratzer, Schürfwunden, Insektenstiche, Blasen an den Füßen und ande- re kleine Verletzungen sind bei der Arbeit im Garten, beim Radeln und Wandern schnell passiert – und können ziemlich lästig und oft auch sehr schmerzhaft sein. Heimisch und kraftvoll „Als Erste-Hilfe-Maßnahme lohnt es sich, die Pflanzen in der näheren Umgebung zu inspizieren. Denn in der heimischen Natur können wir einige Gewächse fin- den, mit deren Heilkraft sich solche klei- nen Verletzungen schnell lindern lassen“, erklärt die Heilpflanzenexpertin Babette Györi, die mit kleinen Gruppen bis in den Herbst hinein einzigartige Kräuter- Exkursionen in den Chiemgauer Alpen unternimmt (siehe Kontakt Seite 136). Heilsames Blümchen Auch bei diesen Ausflügen kommen manchmal Missgeschicke vor – und dann haben die Teilnehmer die Gelegenheit, das Wissen ihrer Kursleiterin um die nützlichen Heilmittel von Wiese und Waldrand in der Praxis zu testen. Ein pro- minenter Ersthelfer, den jeder kennt, ist das Gänseblümchen. Seine Inhaltsstoffe wirken zusammenziehend, kühlend, ent- 134 zündungshemmend und wundheilend. Bei Kratzern und Abschürfungen zer- quetscht man ein oder mehrere Blüten- köpfchen zwischen den Fingern, bis der Saft austritt, und tupft den Pflanzenbrei auf die betroffene Hautpartie auf. Grünes Wiesenpflaster Ähnlich angewendet wird der Spitzwe- gerich, dessen schmale, längliche Blät- ter antibakterielle, schmerzstillende und juckreizhemmende Eigenschaften auf- weisen. Er hat sich bei allen Arten von Insektenstichen bewährt, kann aber auch bei Brennnessel-Quaddeln und anderen Hautreizungen Linderung schenken. „Dieses grüne Wiesenpflaster brennt nicht und ist gut verträglich“, ergänzt Babette Györi. „Man sollte jedoch beim Pflücken wirklich darauf achten, dass der Spitzwegerich sauber ist und nicht neben einer dicht befahrenen Straße wächst.“ Das gilt gleichermaßen für alle anderen