und Erbrechen können durch Mutterkraut gelindert werden. Darüber hinaus helfen Extrakte aus dem Kraut, geschädigte Ner- venfasern zu regenerieren und werden bei neurologischen Erkrankungen eingesetzt. TRADITIONELLES FRAUENMITTEL Hildegard von Bingen, die selbst unter Migräne litt, empfahl die Heilpflanze aller- dings nur gegen Bauchschmerzen und Re- gelbeschwerden, sowohl innerlich in Form von Tee oder Suppe, als auch äußerlich zur Bauchmassage. Die Volksmedizin setzte sie außerdem bei Wehenschmerzen, Fie- ber und Rheuma ein. Verwendet wird das zur Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut, das als Tee zubereitet, zu Pulver ver- mahlen oder als Tinktur angesetzt wird. Wer an Migräne leidet, sollte am besten täglich das fein zerkleinerte, getrocknete Mutterkraut einnehmen. Aber auch der Tee und die Tropfen können helfen, den Kopfschmerz in Schach zu halten sowie Regelbeschwerden oder Nervenschmerzen zu lindern. Dr. Alexandra Magnussen ● Mutterkrauttropfen zur Vorbeugung bei Migräne ZUTATEN: 100 g getrocknetes, blühendes Mutterkraut, 500 ml Alkohol (40 %) ZUBEREITUNG: 1 Das Kraut in ein verschließbares Gefäß geben. Mit dem Alkohol auffüllen und verschließen. 2 Vier Wochen lang kühl und dunkel auf- bewahren, ab und an schütteln. 3 Durch einen Kaffeefilter in dunkle Tropf- fläschchen abfüllen. ANWENDUNG: Dreimal täglich 10 Tropfen einnehmen. D as Mutterkraut (Tanacetum part- henium) ist eine altbewährte Heilpflanze, die seit dem Mit- telalter einen festen Platz in den Kloster- und Bauerngärten hat. Von dort aus hat sie sich in der Natur angesiedelt und ist gelegentlich wild auf nährstoffrei- chen Wiesen und Wegrändern zu finden. Das Kraut zeigt seine etwas an Kamille erinnernden Blüten von Juni bis Septem- ber und verströmt aufgrund der reichlich enthaltenden ätherischen Öle einen stark aromatischen Duft. Daneben enthält die Heilpflanze weitere entzündungshemmen- de und schmerzstillende Inhaltsstoffe und wird daher sehr erfolgreich zur Vorbeu- gung von Migräne verwendet. Hauptverantwortlich für diese Wirkung ist das Sesquiterpenlacton Parthenolid. Es hemmt es die Freisetzung von Serotonin, welches die Erweiterung der Blutgefäße im Bereich der Hirnhaut und deren Entzün- dung verursacht, was den typischen Migrä- nekopfschmerz auslöst. Auch die Begleit- erscheinungen der Migräne wie Übelkeit ) 1 ( K C O T S R E T T U H S , ) 1 ( S U T I I R U A M , E C N A I L L A - E R U T C I P / ) 1 ( A P D , ) 1 ( O G A M I : S O T O F Mutterkraut Verwendetes Pflanzenteil: das ganze blühende Kraut Erntezeit: Juni bis Mitte September Standort: nährstoffreiche Wiesen Anmerkung: Allergische Reaktionen auf die Inhaltsstoffe sind möglich BEWÄHRTE HEILPFLANZEN Migräne-Tee zur Verringerung der Häufigkeit und Intensität von Migräneattacken ZUTATEN: 20 g blühendes Frauenmantelkraut, 10 g blühendes Gänsefingerkraut, 20 g Mädesüßblüten, 50 g blühendes Mut- terkraut; alles getrocknet und zerkleinert ZUBEREITUNG: 1 Alle Kräuter gut vermischen. 1 EL der Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. 2 Zugedeckt etwa 15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. ANWENDUNG: Zur Vorbeugung täglich eine Tasse Tee trinken. MUTTERKRAUT-PULVER Das getrocknete, blühende Mutterkraut fein pulverisieren und einmal täglich eine Messerspitze (100 mg) mit etwas Wasser oder Tee einnehmen. Mutterkraut-Suppe nach Hildegard von Bingen bei Regelbeschwerden ZUTATEN: 5 Blättchen Mutterkraut, Salz, 1 EL Dinkelvollkornmehl, 1 TL Butter- schmalz ZUBEREITUNG: 1 Mutterkraut klein schneiden oder zup- fen. Dinkelmehl mit Butterschmalz in einer Pfanne anschwitzen, mit einem Viertel Liter Wasser ablöschen, glatt rühren, mit Salz würzen und aufkochen lassen. 2 Das klein geschnittene Mutterkraut bei- geben und zwei Minuten mitkochen. ANWENDUNG: Während der Regel zwei bis drei Mal täg- lich einen Teller der Suppe vor einer Mahl- zeit verzehren. Bei starken Beschwerden schon zwei Tage vorher beginnen. 85 85