BEWUSSTE ERNÄHRUNG Getrocknete Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und Bohnen liefern wertvolles Eiweiß, daneben außerdem Ballaststoffe, die Vitamine der B-Gruppe und Folat sowie die Mineralstoffe Eisen, Magnesium und Zink. Zumindest eine Art Hülsenfrüchte sollte man am besten täglich verzehren, was bei der bunten Vielfalt und den unzähligen Möglichkeiten der Zubereitung auch gar nicht schwer fällt Von einer veganen Ernährung profi- tieren nicht nur die Tiere und die Umwelt, sondern auch die eigene Gesundheit. So sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabe- tes mellitus Typ 2, Übergewicht und sogar für verschiedene Krebserkrankungen. Da- bei genügt es aber nicht, einfach Fleisch und Milchprodukte wegzulassen, so dass nur noch die klassischen Beilagen der Hausmannskost auf dem Teller verbleiben: Die Nahrungsmittel müssen bewusst neu zusammengestellt werden. NUR WEGLASSEN REICHT NICHT Während Veganer optimal mit den meis- ten Vitaminen und ungesättigten Fettsäu- ren, mit Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium, mit Ballaststoffen und sekun- dären Pflanzenstoffen versorgt sind, gibt es Nährstoffe, auf die ein besonderes Au- genmerk gerichtet werden muss. Dies sind Proteine, die Vitamine B12, B2, D und K2, Omega-3-Fettsäuren sowie Kalzium, Eisen, Zink, Jod und Selen. Auch wenn der Bedarf an Eiweiß oft über- bewertet wird, sollte es etwa ein Fünf- tel der Tagesration ausmachen. Von den zwanzig Aminosäuren, die am Aufbau der körpereigenen Proteine beteiligt sind, gel- ten acht als essenziell, das heißt, wir müs- sen sie mit der Nahrung aufnehmen. Alle Aminosäuren kommen in Pflanzenpro- dukten vor, allerdings in unterschiedlichen Konzentrationen, weswegen sie sinnvoll miteinander kombiniert werden müssen. Die pflanzlichen Eiweißquellen lassen sich nach ihrem Aminosäureprofil grob in drei Gruppen einteilen, aus denen jeweils ein Vertreter täglich auf dem Speiseplan stehen sollte. Die erste Gruppe bildet Getreide, wozu auch Reis, Mais und Seitan zählen sowie Pseudogetreide wie Quinoa, Ama- ranth und Buchweizen. Die zweite umfasst Hülsenfrüchte und Produkte daraus wie pflanzliche Milch- und Fleischalternativen aus Soja, Erbse, Bohne und Lupine. Die dritte Gruppe schließlich setzt sich aus Samen, Kernen und Nüssen zusammen, wobei beispielsweise Hanfsamen alle Ami- nosäuren in ausgewogener Zusammenset- zung aufweisen. Zusätzlich können Pil- ze, Hefen und Algen zur Versorgung mit hochwertigem Eiweiß beitragen. Einzig Vitamin B12 kommt nicht in pflanzlichen Produkten vor, da es nur von Mikroorganismen gebildet werden kann. In ungewaschenem Gemüse aus Kohlgemüse liefert neben den Vitaminen C, K1, E und Folat auch beachtliche Men- gen Eiweiß sowie die Mineralstoffe Eisen, Kalzium, Kalium und Magnesium Sauerkraut ist eine besonders gesunde Kohlzubereitung, es enthält zusätzlich viel Vitamin K2 und Bakterien, die eine gesun- de Darmflora unterstützen 111